Erlebnisbericht von Nicole Vogt über das Bodensee-Zeltlager in Altnau, Schweiz vom 7.09.2005 bis 11.09.2005
An einem Mittwoch morgen fuhren wir, das waren Familie Scherlatzik, Familie Saier, Reiner Ulbricht, Thomas Vetter, Renate Wissert, Beate, Fabienne und ich nach Altnau in die Schweiz zum Campen.
Nach einer ca. 2 stündigen Fahrt in Reiners Auto sind wir drei Mädels am Bodensee angekommen, wo wir schon auf die angereiste Familie Scherlatzik trafen. Nachdem jeder sein Zelt aufgebaut und der Rest unserer Bande auch den Weg zum Zeltplatz gefunden hatte, zogen wir unsere Badesachen an und gingen zu einer geeigneten Stelle, um im Bodensee baden zu können. Ein paar von uns fiel es schwer, einfach ins kalte Wasser zu laufen. Jedoch hatte es am Schluss jeder geschafft und schwamm zu einer Plattform, die ein bisschen weiter entfernt vom Ufer war. Um den Rückweg für unsere Jüngeren etwas zu erleichtern schoben wir sie mit vereinten Kräften etwas näher ans Ufer.
Als dies endlich geschafft war, hatten wir verschieden Versuche vor. Wie sich zum Beispiel die Plattform neigt, wenn sich Reiner, Thomas und Dieter sich auf eine Ecke der frei beweglichen Plattform stellen. Doch es dauerte nicht lange, bis wir alle wieder im Wasser landeten, weil sich mal wieder irgend jemand falsch hinstellte.
Als alle vom Baden zurück kamen, wurde angefangen Vesper und Salate zu richten. Nachdem jeder seine Brote aufgegessen hatte, haben Tristan und Maxi freiwillig Geschirr gespült und die anderen sind in der Zwischenzeit duschen gewesen. Doch wir Mädels wussten nicht so richtig wie das mit dem Warm-Duschen geht und mussten gezwungener Maßen eiskalt duschen.
Als jeder wieder am Tisch saß spielten wir noch ein bisschen UNO. Thomas machte jedoch daraus gleich ein Turnier und wobei es aber nicht immer so ganz fair zuging. Die Erwachsenen haben sich noch ein bisschen unterhalten und Fabienne hat einen Arbeits- und Auftragsplan erstellt, in dem für jeden festgelegt wurde was er an den Tagen zu tun hatte. So war sichergestellt, dass sich keiner vor der Arbeit drücken konnte. Nun war endlich Zeit für die Zelte. Wir haben am nächsten Tag noch viel vor.
Sehr früh mussten wir an diesem Tag aufstehen, um die hungrige Meute (Familie Scherlatzik) mit frischen Weckchen zu versorgen. Zum Glück haben mich Jascha und Fabienne zum Bäcker begleitet und somit war der Weg leichter zu bewältigen und nicht ganz so langweilig.
Nach dem Frühstück traten wir den fleißigen Spülgang an, um unser Geschirr zu waschen. Nachdem sich alle fertig gerichtet hatten, war eine Inliner-, Fahrrad-, Cityroller-Tour ins 16km entfernte Romanshorn angesagt. Als wir dort, ziemlich kaputt, angekommen waren, haben wir unser heiß ersehntes Eis spendiert bekommen. Ziemlich lecker.
In Romanshorn gab es einen Werbestand mit Helium gefüllte Luftballons, wo wir gleich ein „paar“ mitnahmen. Auf dem Heimweg ist jemandem, der anonym bleiben möchte, ein sehr spektakulärer Unfall mit Sebastian Saier im Baby-Jogger passiert: „An einem Donnerstag, den 08.09.2005 ist in Uttwill in einer Kurve ein schlimmer Crash passiert. Eine unbekannte Person auf Inlinern mit Baby-Jogger geriet mit zu hohem Tempo in eine scharfe Kurve. Nachdem dieses Gefährt die Kurve nicht mehr bekommen hatte, raste sie in ein Mädchen, das mit seiner Familie in der Mitte der Kurve gestanden ist. Keiner der Beteiligten kam zu Schaden. Nach einer kurzen Nachfrage, wie es dem geschädigten Mädchen ging, fuhr die Unfallverursacherin ohne irgendwelche Personalien Preis zugeben weiter.
Klarer Fall von Fahrerflucht mit Kinderwagen. Familie Saier hatte dann doch noch nachgesehen welcher Schaden bei dem Mädchen entstanden ist. Bei dem Mädchen hat sich das Hinterrad in einen Achter verwandelt.
Thomas, unser Bike-Versteher, machte das Bike wieder lauffähig. Trotzdem ist die Familie nur noch bis zum nächsten Bahnhof gefahren und ist mit dem Zug weitergefahren. Sie waren wohl doch etwas kaputt vom Biken.
Seit diesem verhängnisvollen Unfall wird diese Kurve liebevoll „Nicoles Corner“ genannt. Auf der Strecke passierten aber noch weitere kleine Unfälle. Zuletzt sind aber doch alle wieder heil am Zeltplatz angekommen. Tristan und ich hatten Hunger und wir schwärmten, wie schön es jetzt wäre eine Pizza oder ähnliches zu haben. Doch Tristan hatte die glorreiche Idee, diesen Wunsch in die Wirklichkeit umzusetzen. Wir radelten ins Dorf in den nächsten Supermarkt, um uns eine Pizza zu kaufen. Wieder am Zeltplatz angekommen schmissen wir die Pizzen auf den Gasgrill und hofften, dass sie uns gelingen werden.
Doch viel Zeit zum Verdauen der gut schmeckenden Pizzen blieb nicht, denn wir gingen alle auf den Sportplatz um verschiedene Spiele zu spielen, bei denen es schon mal ein bisschen rustikaler zugegangen ist und so manch einer ein paar Schrammen oder „Wehwehchen“ bekam. Völlig ausgepowert kamen alle wieder zurück und warteten gespannt darauf, bis Thomas endlich die Steaks und die Würstchen fertig gegrillt hatte. Nach dem Essen haben sich die Erwachsenen ein paar Bierchen und ein paar Gläschen Wein gegönnt. Danach hatten wir noch ein paar lustige Gespräche.
Um 0.00 Uhr ist Tristan und mir noch eingefallen, dass wir ja noch Heliumballons haben. Dadurch sind ein paar witzige neue Stimmen zum Vorschein gekommen. Tristan hatte versucht Mädchen, die schon zum 2ten mal an uns vorbei gelaufen sind, mit Helium getragener Mickey-Maus-Stimme aufzufordern sich neben ihn zu hocken. Doch leider hatte er kein Erfolg und wir blieben alleine. Uns vielen noch viele lustige Wörter ein, die sich mit Helium erheblich besser anhörten (zum Beispiel: „Let“).
Irgendwann verzog sich jeder in sein Zelt und schlief ein. Doch die Nächte waren immer gespickt mit kleinen, unüberhörbaren Schnarchern, Namens Reiner und Joachim, die einen immer aus dem Schlaf rissen.
Am Freitag gingen Tristan, Maxi und ich zum Bäcker. Jedoch wollte Tristan laufen, sodass das mit dem „kurz Weckle holen“ ein bisschen länger gedauert hatte. Als wir eine Stunde später ankamen bekamen wir von allen hungrige Blicke zugeworfen. Nach dem Frühstück wurde das Geschirr, dieses Mal mit Duschgel der Familie Saier, gewaschen und die anderen richteten sich für den nächsten Tagesausflug, der ins Seebad Romanshorn ging.
Da Fabienne und ich mit Blasen übersäte Füße hatte, konnten wir dieses Mal nicht so schnell fahren, wogegen ich überhaupt nichts auszusetzen gehabt hatte. Dort angekommen liefen wir alle gleich in den Whirlpool, der sich im Freien befand, um uns zu entspannen. Doch langsam wurde es uns dort zu langweilig und Beate und ich gingen in das größere Becken mit Sprudeln und „Kreisverkehr“. Später wagten wir uns auf eine Riesenrutsche und jeder rutschte ein paar mal. Als Joachim mit einer normalen Hose rutschten wollte, er hatte seinen schön gepackten Koffer daheim in Staufen vergessen, ahnte Beate das bevorstehende Unglück schon. Joachim, mit der „langsamen Hose“ rutschte und Tristan, der hinterher kam, als die Ampel grün schaltete, raste mit hoher Geschwindigkeit auf seinen Vater auf. Ich bekam von alledem nichts mit und rutschte ebenfalls als die Ampel auf grün umsprang. Beate rief mir noch hinterher: ACHTUNG, doch ich hörte es nicht mehr. Ich sah mitten auf der Bahn, wie Joachim seinen Sohn immer nach hinten schuckte. Jedoch konnte ich nicht mehr bremsen und raste seitlich an ihnen vorbei. Reiner schaute nur noch verdutzt als ihm die verkehrte Reihenfolge Nicole, Tristan und Joachim auffiel.
Erwähnenswert war auch, der Stapellauf unseres Schlachtschiffes „Major Tom“. Thomas glaubte wirklich, er könne die algenverwachsene Bootsrampe per Pedes bewältigen. Der Sturz war unvermeidlich. Ein blutiger Ellenbogen und ein paar blaue Flecken zeigten ihm seine Grenzen auf.
Doch leider kamen ein paar Wolken auf und wir kehrten am späten Nachmittag zu unserem Zeltplatz zurück. Das Wetter wurde immer schlechter und bald wurde es auch ein bisschen kühler. Da alle vom Schwimmbad hungrig zurückgekommen waren, fing Anita gleich an zu kochen. Darüber waren wir sehr glücklich. Ein paar waren noch oben am Sportplatz um ein bisschen zu spielen. Jedoch dauerte es nicht lange und es fing ein „Dauer-Schauer“ (danke Dieter) an und wir mussten wieder zurück. Grad rechzeitig, da Anita zum Essen gerufen hatte. Da die Erwachsenen zu spät kamen, war der erste Schub Spaghetti leider schon auf den Tellern der „kleineren“ und sie machten uns dafür verantwortlich, dass sie nun länger auf ihr Essen warten mussten.
Nachdem alle gegessen hatten, ging der Küchentrupp wieder an seine Arbeit und die anderen saßen am Tisch oder gingen Duschen. Dabei hätten sie sich auch unter den Regen stellen können. Der hatte nicht nachgelassen, sondern war eher noch stärker geworden.
Am Abend saßen wie wieder am Tisch zusammen und redeten noch ein bisschen über den heutigen Tag. Als es blitze und donnerte verkroch sich Fabienne in ihrem Zelt. Als die Gespräche von den Erwachsenen für uns Jugendliche immer uninteressanter wurden ging ich auch in Fabiennes Zelt. Aber es war nicht lange gemütlich, denn es regnete ins Zelt. Da habe ich ihr angeboten in meinem Zelt zu übernachten. Ich hatte nun in dieser Nacht eine neue Mitbewohnerin, mit der ich noch ein bisschen geredet hatte bis sie irgendwann einschlief.
An diesem Tag merkte man schon beim Aufstehen: heute wird’s ein Scheißwetter. Und das kam dann auch sehr schnell! Es ging gleich beim Frühstück los. Es fing an mit Regnen und es gab ein kleines Gewitter. Da wir eh keine Lust hatten, Inliner zu fahren, blieben wir am Camping-Platz und wollten eine Camp-Olympiade starten. Doch das dies ging auch nur bedingt, da es immer wieder stark regnete und wir die Spiele immer wieder unterbrechen mussten.
Als Spiele wurde uns angeboten: Badminton-Doppel oder Tischtennis. Doch die meiste Zeit hielten wir uns in unserem Aufenthaltszelt auf. Reiner, Beate und Fabienne gingen zum Einkaufen. Die anderen vertrieben ihre Zeit mit reden oder einfach nur faul rumliegen und nichts tun. Dieser Tag war eine Art Erholung von den Strapazen der letzen Tage und ich glaube keiner beschwerte sich. Keine weiteren Vorkommnisse.
Ein paar von uns wollten noch ins Internetcafé vom Camping-Platz. Marvin, Jascha, Maxi, Tristan und ich sind schon mal vorgegangen, um nicht immer im Kalten hocken zu müssen. Da wir gedacht haben, dass nur die Benutzung des Internets etwas kostet, hatten wir es nicht eilig und haben uns in dem Raum auch noch etwas warm gehalten. Doch irgendwann hatten wir den Eindruck, da uns die Camping-Frau uns etwas eigenartig vorkam, dass auch die Benutzung dieses Raumes etwas kosten könnte. Nach einer kurzen Nachfrage war klar, schon der Aufenthalt in dem beheizten Raum kostete Geld. Also verzogen wir uns schnell und unbemerkt, natürlich auch ohne zu zahlen, aus dem Internetcafé!
Am Abend erhielt ich von Joachim noch eine kleine Kochstunde, oder zumindest eine mit dem Titel: „Wie schneidet man eine Zwiebel richtig!“ Joachim outete sich als früherer Berufskoch. An diesem Abend wurde noch lange in die Nacht hinein gequatscht und UNO gespielt. Das war der letzte Abend am Bodensee und wir genossen es alle, noch einmal am Tisch zusammen zu hocken und über alles mögliche reden zu können.
Tag 5, unser Abreisetag. An diesem Tag war Packen und Aufräumen angesagt. Es wurden wieder Brötchen eingekauft und gefrühstückt und dann ging es los mit Zelt aufräumen und Zeltplatz sauber machen. Da ich zum Spülen verdonnert wurde, hatten die anderen schon einen ziemlichen Vorsprung was den Abbau des Zeltes anging. Vor allem durften sie ihr Zelt im trockenen abbauen. Genau in dem Moment als ich vom Spülen kam, fing es wieder an zu regen und ich durfte mein Zelt im „Dauer-Schauer“ abbauen.
Nachdem jeder sein Zelt abgebaut hatte und alles im Auto verstaut hatten, ging es an das Aufenthaltszelt und den „kleinen blauen Flitzer“ (Anhänger vom Dieter). Dieses mussten aufgeräumt und ordentlich gepackt werden. Der Hänger stand etwas ungeschickt an einem abschüssigen Rasenstück, bei dem man leicht ausrutschen konnte, was Beate auch leider passiert ist. Sie musste sich nochmal umziehen, da Reiner sie so nicht ihn sein Auto lassen wollte. Als alles in den Autos und im Anhänger verstaut war, verließen wir den Campingplatz mit schönen Erinnerungen. Es hat allen super gefallen.
Vielen Dank an alle.
Eure Nicole